Die Entwicklung der Rasse, Irish Red Setter” (Irischer Roter Setter) vollzog sich ausschließlich in Irland; er gilt -wie der Irische Rot-Weiße Setter- als die älteste und reinste Setterrasse (nach Waldemarr Marr).
Seine Vorfahren sind vermutlich der weiß-rote Welsh Springer Spaniel und der irische rotviolette, einfarbige Wasserspaniel. Auch wenn heute der Irish Red Setter längst als Begleithund zum Weltbürger geworden ist- er ist und bleibt dabei immer ein Jagdhund. In seiner irischen Heimat und in nordischen Ländern ist er noch vorwiegend Gehilfe bei der Jagd. In fast allen anderen Ländern wird er sozusagen „zweigleisig” gehalten: Er ist Jagd/Familienhund oder nur wunderschöner attraktiver Begleiter- ohne eigentliche Aufgaben. Das jedoch entspricht nicht seiner Natur: Der Irish Red Setter ist -wie alle Setter- ein „Vollblut-Jagdhund, ein Vorstehhund mit seinem ganzen Sein.” ( Zitat aus dem sehr empfehlenswerten Buch „Setter”, von Hilde Schwoyer, Kynos Verlag).
Seine Eleganz, Anmut und Schönheit ist dem irischen Setter fast zum Verhängnis geworden, denn er ist -so sanft und ruhig er sich im Zuhause benimmt- draußen ein Vorstehhund voller Temperament, Energie und enormer Passion. Das darf man niemals vergessen, auch und gerade wenn man ihn als Nichtjäger hält. Ursprünglich wurden die Setter nur für die Arbeit „vor dem Schuss” gezüchtet und eingesetzt, das heißt, der Setter musste das Wild suchen, finden und in ausdrucksvoller Pose vorstehen, also anzeigen; mit hoher Nase steht er da wie eine Statur, hat die warme Wildwitterung fest in der Nase und steht oder liegt (vor), oftmals ein Vorder- und/oder Hinterbein angehoben und zieht nach. Solche Bilder sieht man des öfteren auf alten Stichen, die Jagdszenen darstellen. Heute wird der rote Ire „allround” eingesetzt, also auch Entenstöbern im Wasser und Apportieren von Wild gehören zu seinen Aufgaben in Jägerhand, die er mit Bravour meistert.
Die Feldsuche des Roten aber ist seine Spezialität: Sie ist weit ausholend, energisch, schnell und von großer Ausdauer, eine Augenweide für jeden Setterfreund! Ein befreundeter Jäger meinte einmal ganz passend: „Unsere Reviere sind für die phantastisch weite, schnelle Suche eines Setters heute zu klein!”. Doch auch in Nichtjägerhand wird ein Setter glücklich, wenn man ihm Ersatzaufgaben bietet (wie Agility, Obedience, Fly-Dog o.a.). Der Irish Red Setter ist kein unterwürfiger Anfangerhund, gelegentlich hat er seine eigene Meinung und ist recht selbständig (da er auf das selbständige Suchen und Finden Jahrhunderte gezüchtet wurde). Er wird in allgemeinen Hundebüchern oft als „eigensinnig” und „nicht erziehbar” beschrieben, was nicht stimmt! Kluge Hunde merken sehr schnell, ob sie „ihr Mensch” zu führen weiß. Sie wollen geführt sein, mit Liebe, Konsequenz und Verstand- nur so entsteht eine echte Partnerschaft, ein „Team”! Wenn von Eigensinn die Rede ist, ist der Setter in Wirklichkeit „eine Nummer zu groß” für seinen Menschen… Setter-Erziehung, Ausbildung und Führung verlangen viel Sorgfalt, Geduld und Sachkenntnis, dazu große Hingabe, Herz und Verstand.
Empfehlenswerte Literatur:
- „Setter”, Hilde Schwoyer, Kynos Verlag
- „Setter Heute”, Hilde Schwoyer, Kynos Verlag
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